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Konsequent unseren Weg weiterverfolgen, weitergehen.

Was uns Coronaleugner und der Sturm auf das Kapitol in Washington lehren.

 Die Ausschreitungen beim Kapitol in Washington und auch damit verbunden der Angriff auf die Demokratie ist ein verheerendes Signal – auch für uns im Land. Man mag seine Empörung und sein Unverständnis ebenso wie viele andere bereits artikulieren und dann kommt letztlich Sprachlosigkeit hinzu.

Was aber sollten wir für uns lernen? Natürlich gibt es Parallelen zu Deutschland. Populismus aus der rechten Ecke sowie die Besserwisser aus den Kreisen der „Querdenker“ machen uns zu schaffen und ärgern nicht nur, sondern machen wütend. Es bleibt „nur“ der Weg, sich für die Demokratie stark zu machen, im persönlichen Umfeld für Wachsamkeit und Respekt zu werben. Ich habe vollstes Verständnis für Wut im Bauch und lehne Demokratiefeinde und Menschen ab, die den Antisemitismus negieren, die den Holocaust leugnen und auch sogenannte Minderheiten mit Schmutz bewerfen. Das ist immer wieder unerträglich und nicht zu ertragen. Unsere Chance aber besteht nur darin, täglich unser Verhalten zu hinterfragen, selbstkritisch zu sein, meine Mitmenschen mitzunehmen auf die Reise, dass wir freiheitlich denken, diese, unsere Demokratie verteidigen, sie annehmen – nicht blind, sehr wohl kritisch begleiten, aber in den Grundfesten nicht daran rütteln und letztlich Einrichtungen in Schutt und Asche legen – das geht gar nicht; Grenzüberschreitungen und Intoleranz sind nicht zulässig, nicht zu akzeptieren. Und ich muss Menschen sagen, die sich daran nicht beteiligen wollen, sie zu ermahnen, aber ebenso den Versuch zu unternehmen, sie zu überzeugen, wenn man so will: für das Gute.

Ich kann nur davor warnen, falschen Botschaftern und Heilsbringern hinterher zu laufen, sie möglicherweise auch noch zu heroisieren. Wir brauchen keine Führer, wir brauchen gesunden Menschenverstand, Menschen, die sich konstruktiv an diesem Land beteiligen.

Das ist doch wahrlich nicht zu viel verlangt.


 

In der Ausgabe der Ostfriesischen Nachrichten und der Ostfriesen-Zeitung vom 6. Juni 2020

erschien unsere Anzeige "ENTSCHIEDEN GEGEN HETZE UND VERSCHWÖRUNG".